Physikalische und Rehabilitative Medizin

COVID-19-Patientint:innen benötigen im Akutkrankenhaus, in der postakuten Versorgung und bei Entwicklung eines Post-COVID-Syndroms auch in der Langzeitversorgung rehabilitative Maßnahmen. Ziele der Frührehabilitation im Akutkrankenhaus sind eine rasche Verbesserung von Mobilität, Selbständigkeit im Alltag und psychischem Wohlbefinden sowie einer Reduktion von medizinischen Komplikationen und der Aufenthaltsdauer. Die Anschlussheilbehandlung fördert die Wiedererlangung von Selbständigkeit im Alltag, die Berufsfähigkeit und die Lebensqualität. Bei Auftreten eines Post-COVID-Syndroms kann eine langfristige ambulante rehabilitative Versorgung mit Heilmitteln oder eine (teil-) stationäre medizinische Rehabilitation notwendig werden.  In der FOSA Rehabilitation arbeiten Wissenschaftler:innen aller universitären Standorte mit eigenen Bereichen oder Instituten für rehabilitative Medizin mit Wissenschaftler:innen und klinischen Experten aus Rehabilitationseinrichtungen zusammen, um diese Fragestellungen zu beantworten. 

FOSA-Sprecher:in

Dr. Christina Lemhöfer
Standort: Universitätsklinikum Jena, Rehabilitation
PD Dr. Martin Weigl, MPH
Standort: LMU-Klinikum München, Physikalische und Rehabilitative Medizin

Schwerpunkte

  • Nutzung der NAPKON-Daten zur Erfassung der Häufigkeiten von Frührehabilitation im Akutkrankenhaus, ambulanten Heilmitteln und stationären medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen.
  • Auswirkungen der COVID-Erkrankung auf Arbeitsunfähigkeitstage und subjektiv empfundene Arbeitsfähigkeit im 12-Monats-Verlauf soll untersucht und mit erhaltenen rehabilitativen Maßnahmen in Bezug gesetzt werden.
  • die prospektive Datenerhebung einer großen Patient:innenkohorte ermöglicht zudem die Identifizierung prognostischer Faktoren während des akuten Krankheitsverlaufs für langfristige Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit und für den Erhalt rehabilitativer Maßnahmen.
  • Erkenntnisse sind wichtig für eine bessere Steuerung von rehabilitativen Maßnahmen und für die Planung adäquater Ressourcen von der Akutversorgung bis zur Langzeitversorgung. Die Optimierung rehabilitativer Maßnahmen ist wichtig, um langfristige Einschränkungen im Alltag,  in der Arbeitsfähigkeit und in der Lebensqualität zu vermeiden.
  • Erfassung von Bedarf und tatsächlich erfolgten rehabilitativen Maßnahmen sowie die Evaluation der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
  • Auch 1,5 Jahre nach Beginn der Pandemie liegen wenige aussagekräftige Studien hierzu vor. Für die Therapie in Rehabilitationskliniken weisen erste Studien auf eine ähnliche Wirksamkeit wie bei anderen Erkrankungen hin, jedoch fehlt der Bezug zu prospektiv erhobenen Daten während des Akutverlaufs (Ceravolo et al., Eur J Phys Rehabil Med, 2021; Groah, S.L., et al., Pm r, 2021, Maniscalco, M. et al., Respir Med, 2021). 

Module

Derzeit ist im NAPKON-Projekt ein Zusatzmodul Rehabilitation in Vorbereitung. In diesem Modul soll die NAPKON-Kohorte mit weiteren Patienten angereichert werden, die in Rehabilitationseinrichtungen behandelt wurden, und von denen zudem Daten aus der Akutversorgung verfügbar sind.

Forschungsprojekte